Dienstag, 14. Mai 2013

Skytower Stair Challenge

Am 11.05.2013 war es wieder soweit.
Tony "Scotty" Scott hat im Namen der
Leukaemia and Bloodcancer NZ
wieder zum Spendenlauf für Feuerwehrleute aufgerufen.
... und wir sind seinem Ruf gefolgt...

An diesem Tag war der Bereich um den Skytower in Auckland wohl der Sicherste in ganz Neuseeland.
Über 550 Feuerwehrleute waren als Teilnehmer angereist.
Aus Neuseeland, Australien und Amerika.
Dazu kamen noch zahlreiche Helfer vom FireService sowie Rettungsassistenten von St. Johns.
Wenn man bedenkt das Neuseeland insgesamt nur 8000 Feuerwehrleute hat, sind 550 Teilnehmer eine enorme Zahl!
Hier der Skytower vom Sammelplatz aus, mit etlichen Einsatzfahrzeugen.

Bevor es aber zum Wettkampf geht muss fleißig trainiert werden...
Hier mit Cain Manley ( links ) und Danny "Capt´n" Sparrow ( mitte )
Cain ist Freiwilliger Feuerwehrmann und Danny arbeitet bei der Flughafenfeuerwehr hier in Hamilton.
Wir konnten im höchsten Gebäude Hamiltons trainieren.
17 Etagen, 4 mal hintereinander mit insgesamt etwas mehr als 1200 Stufen.

geschafft...

Training im Hamilton Airport auf der Rolltreppe.
Ich hab es gehasst!!!
Die Stufen auf der Rolltreppe sind 5 cm höher und das Tempo wird von der Rolltreppe vorgegeben.
Sehr anstrengend!
Leider habe ich mir auch noch einen kleinen Muskelfaserriss zugezogen, was mich zu einer Trainingspause gezwungen hatte und im Turm auch noch fast zum Verhängnis wurde.

Und dann kam ein Paket aus Goslar.
Vielen Dank an Volker für seine Überhose und an
Stadtbrandmeister Burkhard Siebert für die Übersendung seines Helmes!!!

Wir sind Freitag, den 10.05. dann nach Auckland gefahren, wo ich gleich von Scotty begrüßt wurde und mit beim Aufbau helfen durfte.
Scotty´s Tochter hat am Samstag Abend freundlicherweise auf Mattis aufgepasst, so das Andrea mit zum Galadinner konnte.
Am Samstag Morgen dann fertigmachen für den Wettkampf.
Wir hatten eine sehr unruhige Nacht. Andrea konnte nicht schlafen, weil der "Bauchzwerg" randale gemacht hat. Wir vermuten das er seine Möbel gerückt und renoviert hat, so sehr war Bewegung im Bauch...
Und ich war auch nicht wirklich am schlafen, weil ich zunehmend nervös wurde.

Um kurz nach 07 Uhr früh konnte ich meine Ausrüstung in Empfang nehmen.

10 Minuten vorm Start noch kurz ein Teamfoto von meinem Team
Onerahi 1
links = Kyle Thompson, mitte = Brian "BC" Clancey
BC ist 55 Jahre alt, Großvater und mit Leib und Seele Feuerwehrmann!

Um kurz vor 8 hatten wir dann Belehrung.
Danach ging es 4 Etagen in der Keller des Turmes, wo der Start war.
Und wie im letzten Jahr war das Fernsehen da und hat sich auf mich gestürzt.
Ganz schön doof, wenn man aufgeregt ist und dann noch in einer anderen Sprache ein Interview geben muss.
Kurz nach 8 ging es dann los für mich. 
In der 4. Etage ging es raus aus dem Turm,

unter Beifall klatschenden "Gaffern" den Turm umrunden

und wieder rein in den Turm.
( man beachte den Aufkleber am Helm )

 Und dann begann meine Tortour...
In der 5. Etage hörte meine Musik auf zu spielen, weil ich einen Anruf bekam.
Kamerad Dieter Jordan rief über skype an um mich anzufeuern.
Die Verbindung hat leider ganz nicht geklappt.
In der 10. Etage beschlug meine Maske, weswegen ich den "Flush-Knopf" vom Lungenautomaten betätigt hatte um wieder klare Sicht zu bekommen.
Dummerweise hörte es nicht auf zu zischen.
Die ganze Zeit strömte Luft in meine Maske. Nicht viel, aber ausreichend um die Ventile meiner Innenmaske zu öffnen. Das hatte zwar den Vorteil das die Maske nicht mehr beschlug, aber den Nachteil das die Luft permanent in meine Augen strömte.
Ab der 20. Etage tränten meine Augen so stark, das ich nichts mehr sehen konnte. 
Und es brannte fürchterlich!
Ich habe alles versucht damit es aufhört zu zischen.
Maske andrücken, weil ich dachte sie sei verrutscht und deswegen undicht geworden,
Lungenautomaten abschalten und erneut starten...
Nichts hat geholfen.
Also weiter im Blindflug. Lediglich die Handläufe haben mir als Orientierung geholfen.
So wusste ich zumindest wann die letzte Stufe war, mich rechts rumdrehen musste und wieder meine Beine anheben musste.
Nach dem dritten Mal stolpern und fast stürzen war dann schluß mit Lustig.
BC hatte zu mir aufgeholt und gesehen das ich ein Problem hatte.
Erst dachte er das ich mogeln wollte, aber dann wollte er schon den Paramedics bescheid geben das ich ein Problem habe. Er hatte mich wohl stolpern sehen.
In der 41. Etage habe ich die Maske abgenommen.
10 Etagen vorm Ziel...
Auch auf die Gefahr hin, das ich disqualifiziert werde...
Aber es kam anders!
Hier der Zieleinlauf.
Stinksauer auf meine Ausrüstung und auf mich selber, aber dennoch glücklich das ich es geschafft habe.
Und das nur 1 Sekunde langsamer als im letzten Jahr!!!
Trotz der Probleme, die ich hatte.

Mattis war fleißig am Fahne schwenken

Hier ein nicht ganz so glücklicher Gesichtsausdruck

Der Ärger war aber recht schnell wieder vergessen,
denn ich wurde nicht disqualifiziert!

Scotty hat es sich nicht nehmen lassen ein paar Fotos für einen gemeinsamen Freund zu machen.
Thomas "Opa" Ziaja von der Göttinger Berufsfeuerwehr ist mit Scotty seit 2002 befreundet.
Die beiden haben sich auf einem Wettkampf kennen gelernt.
Ich kenne Opa seit 1998. Wir haben zusammen den Rettungsassistenten-Lehrgang in Goslar besucht.
Und wieder einmal: So klein ist die Welt !!!

zusammen mit Scotty und Heather Stanley.
Heather ist Scottys Partnerin und Mitorganisatorin.

Zum Schluß noch ein paar Zahlen:
Wir konnten in diesem Jahr 470.376,- NZ Dollar spenden.
Unter anderem auch 125 Dollar aus Deutschland!
Vielen Dank an Achim Schimmel ( Schwiegerpapa der eine Wette verloren hat ), 
Günter Nuth ( Einsatzleiter BF Düsseldorf und Comedien-Star !!! )
Sowie Jürgen und Sonja Rabe aus Österreich
für Eure Unterstützung!!!
Vom Team Onerahi ( gesamt 7 Leute ) war ich mit 16:38 der schnellste.
gefolgt von BC ( 55 Jahre ) mit 16:50 Minuten!!!
Mein Nachbar Cain brauchte 16 Minuten glatt und Brent ( auch vom Airport Hamilton )
hat den Turm in 10:10 Minuten bezwungen und ist 5. in der Gesamtwertung geworden!
( 10 Minuten ist schon ein wenig krank... )
Der schnellste überhaupt wurde Josh Harrison mit 8:37 Minuten ( neuer Rekord )
Ich war mit meiner Zeit auf Platz 202 der Gesamtwertung, was in Anbetracht der 
550 Teilnehmer ( + 10 Gäste ) gar nicht mal soooo schlecht ist...

Im nächsten Jahr wieder!!!
( hoffentlich mit etwas mehr deutscher Beteiligung )

Und auch Andrea hatte Ihren Auftritt.
Auf dem Weg zurück zum Sammelplatz stürzte eine ältere Dame und blieb regungslos halb auf der Strasse, halb auf dem Gehweg liegen.
Andrea hat mich zurück gepfiffen und wir haben Erste Hilfe geleistet.
Eine dazu eilende Paramedic fragte mich nur ob sie uns Unterstützen konnte.
Frau Doktor hatte die Lage aber voll im Griff und es mußten auch keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden.
Die Dame hatte Glück und sich nicht verletzt.
Das Organisationsteam hat das ganze beobachtet und Scotty wird im nächsten Jahr wohl 2 deutsche Helfer in seinem Team haben ;-)